Sonntag, 16. November 2008
Die Tragik der Allmende

Bild: Adolph von Menzel, „Das Eisenwalzwerk“ (1872/75). Die soziale Katastrophe, die die Industrialisierung für die Lohnarbeiter bedeutete


Ein freier Mensch muss es ertragen können, dass seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muss sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen."


Ludwig von Mises



Nun gut Ludwig, sind wir einmal tolerant !

Okay, eine unverbesserliche sozialistische Ideologie ist ja, genau wie ein ausgeprägter sozialer Gemeinschaftssinn, nicht unbedingt das Allerschlimmste !

Schließlich spricht das grundsätzlich ja für Menschlichkeit, für den Willen zum Miteinander und für das Bestreben, die Allgemeinheit voranbringen zu wollen!

Andererseits, bei nicht wenigen Zeitgenossen, die sich in diesen Tagen vehement gegen jegliche Privatisierungen von Unternehmen stellen, hat man doch immer wieder das Gefühl, als kannten sie doch tatsächlich nicht die Tragik der Allmende !?!

Wie sonst erklärt sich ihr immer wieder vorgetragener Trugschluß : Was ALLE brauchen muss auch ALLEN gehören ?

Sollten ihnen tatsächlich nicht die zerstörerischen kybernetischen Rückkoppelungsmechanismen, insbesondere aufgrund suboptimaler Nutzung eines zum kollektiven Besitz erklärten Gutes bekannt sein ?

Und ich frage weiter :

Kann dadurch weiterhin angenommen werden, dass diesen Leuten in Bezug auf soziale Systeme, wohl auch nicht der sogenannte Ringelmann-Effekt mit den damit einhergehenden fatalen Folgen für die Solidargemeinschaft bekannt ist ?

Nehmen wir einmal an, es gäbe tatsächlich in unserer Republik eine Masse von Leuten, die in diesen doch für unsere Volkswirtschaft so wichtigen wirtschaftswissenschaftlichen Erkenntnissen mit völliger Unkenntnis gestraft sind und sie zudem etliche historische Unglücksmodelle, die dies anschaulich belegen, ausblenden .

Nun, bei dieser Annahme erkläre sich jedenfalls nicht nur einiges an dummem egoistischem Geschwafel,sondern es gibt einem sofort zu verstehen, warum man im Allgemeinen soziale Herausforderungen nicht als multikriterielle Probleme versteht und sie daher auch nicht einer Pareto-Optimierung unterzieht !
Ja tatsächlich, die Frage über die beharrliche Ignoranz der Problemlösung über eine in diesem Fall üblicherweise anzuwendende Ressourcenallokation beantwortet sich ganz von selbst !

Dennoch weigere ich mich zu glauben, dass vorallem die redeführenden Gegner von Privatisierungen dies alles nicht kennen.
Was die Schlußfolgerung zulässt, dass hier bewußt Massen, entgegen wissenschaftlicher Fakten, vorallem aber entgegen jeglicher Vernunft manipuliert werden.


riesenZWERG

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