Samstag, 4. Juni 2016
deus ex machina
Horaz, ich schreibe wieder, der Knoten ist geplatzt, die Sinnfrage gelöst, und das ohne mit einem hinreichenden Gegenwort aufzuwarten.
Ich ahnte schon die ganze Zeit, dass es so kommen musste.
Erging es so doch schon etlichen Dichtern und Denkern.

Wir wissen, wenn kein Mensch mehr in der Lage ist, den Knoten zu lösen, darf der Dichter einen Gott eingreifen lassen.
Mein Gott heißt *Die Realität der Lebensabsurdität*.
Wie kam es dazu?
Nun, mir fiel auf, obgleich es den meisten Tragikomödien keineswegs an Absurdität und auch nicht an ihrer dramaturgisch komischen Darstellung mangelt,
sie dennoch von jeher das groteske Element des Theaters des Lebens verschleiern. Ständig konstruiert man zwanghaft am Schluss der Tragödien eine die gesamte Handlung erklärende Kausalität, die zudem mit einem tieferen Sinn ausgestattet ist.
Das war dann auch schon im Grunde der Knackpunkt.
Mich zulange durch diese Tatsache verwirren lassen, sehe ich nun, da ich keinen Sinn mehr im Drama und im Schicksalhaften suche, alles viel klarer.

Nur noch wenige wissen von Levy und dem Schleuser, und meinen stattdessen, dass Wladimir und Estragon als "metaphysische Clowns"
die existenzielle Unbehaustheit des Menschen verkörperten.
Von der wahren Geschichte, von der Résistance wissen sie nichts.....
Mir diesem Umstand durchaus bewusst, kam es dennoch oder ausgerechnet dazu, dass ich während der letzten Monate wie die beiden Juden auf Godot wartete.
Der Grund für das Unbegründbare musste her.
Und das Warten lohnte…
Die Absurdität beschreibend, war es ausgerechnet der paradoxe Hang des Menschen jegliche Absurdität des Lebens mithilfe abstrusester Kausalitäten hinweg zu reden,
auch weil man die willkürliche Geworfenheit des eigenen Seins mit ihrer simplen, naturgemäßen Begründung für die eigene Existenz nicht erträgt.
Wir leben um zu leben. Alles was dazwischen passiert benötigt keine Erklärung.
Ich für meinen Teil brauche nunmehr weder selbstbetrügerische Phantasmagorien noch zwangskonstruierte Kausalitäten.
Es ist fast so, als hätte ich den 4.Teil der Orestie gefunden, als offenbarte sich die bis dato unbekannte Handlung des mysteriösen Satyrspiels als universelle Lösung für jede Unerklärbarkeit des Lebens, indem sein Exodos nicht nur die Absurdität des Lebens als solche akzeptiert, sondern sie in alle Geschehnisse und Schlussfolgerungen mit einfließen lässt.
Nun denn...

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Sonntag, 26. Mai 2013
oi ethoi - Die infertile Exposition des tugendhaften Ethos
Bedauerlicherweise gibt es im ''Real Life'' kein Äquivalent zum exponierten Online-Ethos.
Die Profile, aufgehübscht mit formulierten Tugenden seiner selbst, eklektisch zusammengeschustert, aufgesetzt, nicht verifizierbar ....
Die dargebotene Etikette entbehrt ihrer Erfüllung, weil sie nicht ausgelebt wird.
Deshalb sucht man sie außerhalb des Internets.
Wenn man mich fragt, vergebens.
Gäbe es diese nur im Ansatz, so sähe das Miteinander wesentlich freundlicher und toleranter aus.

Das Online-Ethos glänzt allein in seiner virtuellen Isolation. Es behält sich seine Aussagekraft und Gültigkeit nur in der Distanz zur Wirklichkeit. Das Blendwerk kann so dauerhaft und unantastbar in einem goldenen Rahmen dargeboten werden. Untermauert wird es lediglich mit Koketterie. Erst wenn man es mit der Realität zusammenbringt, fliegt die Scheinheiligkeit auf.
Obwohl - nennen wir es besser ''Selbst-Affirmation'', denn zur bewussten Manipulation fehlt fast immer die Selbsterkenntnis. Dabei scheitern die meisten an ihren eigenen Ansprüchen, denen sie im wirklichen Leben selbst nicht gerecht werden, weder in moralischer noch in intellektueller Hinsicht .
Diese ''kollektive Autosuggestion'' bemerkt nur der kluge Beobachter. Etwas psychologisch befähigt, kann er sie leicht in Kontraposition zum Gaukelbild bringen, die Distanz aufheben.
Oft genügt schon ein kleiner Impuls.

Aber sind wir doch mal ehrlich: Kann sich irgendjemand von uns gänzlich davon freisprechen, sich selber in moralischer Hinsicht so darzustellen, damit er nicht an Selbstverachtung zugrunde geht ?
Frage man wieder mich, so abermals Negation...... :-)

Ach ich fürchte, alles Philosophieren darüber bedeutet nur, das schlichte Selbstbewusstsein des Menschen von seinem eigenen Sein und Tun trennen zu wollen, was meines Erachtens nach paradox ist...

riesenZWERG

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Sonntag, 10. März 2013
Stille Dissonanz
Ich finde, das Traurigste an unserer Zeit ist nicht, was wir nicht erreicht haben, sondern was wir nicht versuchten.
Gleichwohl, um hierfür ein adäquates Bewusstsein zu erlangen, braucht es nicht nur den nötigen Mut sondern exakt diese Erkenntnis.
Ganz gleich wie trivial das klingen mag, Letzteres ist genau der Aspekt, den sogar Kant stellenweise vernachlässigte, und zwar in Bezug auf den Willen.
Denn wir können nur das ändern, was wir erstens wahrnehmen und zweitens ändern wollen.
Ergo, selbst die wichtigste Erkenntnis ist doch immer nur soviel wert, wie sie in der Welt Beachtung und Anklang findet.
Wir brauchen weniger die Quantität kluger Abhandlungen, sondern eher Qualität für deren Quintessenz' Zugang und Zuführung zum Nerv der Zeit.

Wir sehen: Über Erkenntnisfähigkeit und Willen wird und wurde viel zu wenig gesprochen.
In jüngster Zeit sowieso, gerade weil es dem postmodernen Menschen immer öfters an Beidem mangelt.

Aber wo kommt dieser Mißstand her ?

Nun, unsere Zeit leidet vor allem an eklatanter Leidenschaftslosigkeit.
Der Grund: Die Menschen in den westlichen Industriestaaten sind materiell übersättigt.
Es fehlt an Eifer und Bemühen.
Im Fortgang etabliert sich Oberflächlichkeit, Achtlosigkeit, Willenlosigkeit und immer öfter Vermessenheit.
Dies führt schließlich zu Arroganz, die sich je nach Charakter und Gemüt in zwei Zuständen splittet:
Impertinenz, oder was viel schlimmer ist, Gleichgültigkeit und Teilnahmslosigkeit.

Gleichgültigkeit raubt dem Menschen Ansporn und Durchhaltevermögen.
Die Lust für Bemühen geht dahin.... vor allem das Bemühen füreinander.
So oft keine Anteilnahme, kein Streben mehr, kein Widerhall, nichts.....
Bedrückende Ruhe, beredtes Schweigen, eine kreischende Stille abtötender Ignoranz, Ablehnung und wechselseitigem Desinteresse.

So tanzen sie den Tod im Sitzen.......

riesenZWERG

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Samstag, 9. März 2013
Triviale Reminiszenz
Wer effektiv im Denken ist und aufschreibt, der wird beim Nachlesen seiner selbst ältesten Texte merken, dass er schon für nahezu jeden Sachverhalt mindestens einen generalisierten Ausspruch in seinen Sätzen findet, der ohne Weiteres auf aktuelles Tagesgeschehen übertragbar ist.

Umso deutlicher wird das, wenn man sich in überwiegendem Maße mit dem Thema ''Mensch'' beschäftigt hat ; ist er nämlich alle Zeiten gleich ; und mit ihm alle banalen Erscheinungen und unheilschwangeren Klischees, die aus seinem Handeln resultieren.......

Ja meine Güte, das ist ja eigentlich überhaupt keine bemerkenswerte Erkenntnis, sofern man darüber nachdenkt.

Egal,
ich danke Ihnen trotzdem für die Aufmerksamkeit !

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Sonntag, 11. November 2012
Kollektiver Ego-Trip
Ein beliebter und oft gelesener Ausspruch in den Profilen der Leute lautet:

''Irgendwann kommt der Zeitpunkt in Deinem Leben, an dem Du realisierst, wer Dir wirklich wichtig ist, wer es nie war und wer es immer sein wird. Also mach Dir keine Gedanken über die Menschen aus Deiner Vergangenheit, denn es gibt einen Grund, weshalb sie es nicht in Deine Zukunft geschafft haben.''


Dieser Satz ist mir zu sehr aus der Selbstbezogenheit und Selbstbefangenheit heraus formuliert und trägt damit dem kollektiven Ego-Trip der Leute in den social networks Rechnung.
Es handelt sich dabei im Wesentlichen um ein perfides und zugleich fatales Ritual der Selbstvergewisserung und somit um unterschwellige Selbsttröstung.

Insgesamt suggeriert der Spruch, es wäre für unsere Mitmenschen ein unbedingtes und lohnenswertes Ziel, irgendwie und mit allen Mitteln in unsere Zukunft zu gelangen.

Vielmehr sollten wir doch alle selbstkritischer sein und darüber nachdenken, warum und ob gewisse Menschen nicht mehr an unserem Leben teilnehmen wollen.....

Vielleicht waren wir es, die Fehler begingen !?!

Und ein Fehler kann da schon sein, dass wir bei einem Menschen nicht die entscheidenden Eindrücke hinterlassen haben; Eindrücke, die ihn zu der Erkenntnis und dem Entschluß hätten bringen können, es lohne sich, an unserem Leben weiterhin teilzuhaben.

riesenZWERG

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Sonntag, 21. Oktober 2012
Vom Denken und Fühlen
Ursachen erkennen, das eben ist Denken, und dadurch allein werden Empfindungen zu Erkenntnissen und gehen nicht verloren, sondern werden wesenhaft und beginnen auszustrahlen.
Hermann Hesse

So ist es !
Wer nur fühlt, gänzlich ohne zu denken, der geht mit sich selbst Gassi, und zwar in unwegsamem Gelände, wie ich immer zu sagen pflege....

Wie ist das ?
Im Grunde wollen sie alle zum lieben Gott zurück, der uns Denken und Selbstverantwortung abnimmt und alles zum guten Ende führt. Während meine Position, wie die etlicher Gesellschaftskritiker ebenfalls die ist, dass bei der augenblicklichen Lage, das Individuum nur andere Zuflüchte akzeptieren kann, darunter die geistige Selbstgestaltung und vernunftsgemäße Innenprägung seiner selbst.

Goethe meinte:
"Wie wenige fühlen sich von dem begeistert, was eigentlich nur dem Geist erscheint. Die Sinne, das Gefühl, das Gemüt üben weit größere Macht über uns aus, und zwar mit Recht, denn wir sind aufs Leben und nicht auf die Betrachtung angewiesen."

Nichtsdestotrotz ist folgerichtiges Denken diejenige Fähigkeit, die uns von allen anderen Lebewesen unterscheidet; daher kommt es den meisten Leuten paradox vor, das zu mechanisieren, was von allem das Menschlichste ist.

Es ist das Denken, das dem Menschen das Gefühl der Furcht und der Einsamkeit gibt, das ihm seine Unvollkommenheit und die Notwendigkeit des Strebens zum Höheren zeigt.
Das ist der Grund warum die Allgemeinheit das Denken grundsätzlich als Problemprozess versteht; als einen ungemütlichen Vorgang der Drängendes aufzeigt und der zu Veränderung zwingt.
Zufluchtsort ist die Gefühlswelt.
Der Mensch kann diese Flucht aber nicht wegen seiner naturgemäß emotionalen und sinnlich affizierten Grundausstattung rechtfertigen. Die Unschuld der Kreatur hört nämlich genau dort auf, wo die ersten Anzeichen für Freiheit, Verantwortung und Intelligenz beginnen. Das heißt dort, wo das den Tieren eingeborene Handeln persönliche Abweichungen zulässt. Demzufolge: Der Mensch ist ein Neinsagenkönner. Die Negation als Denkfunktion.

Aber Vorsicht beim ''Neinsagen'' ! Denn dabei genügt es nicht, sich aus methodischer Keuschheit nicht einzulassen, mit all den Prozessen, die auf jedenfall in Gang sind und die uns angehen.

Doch leider wollen die Menschen immer nur ihre Ruhe. Sie wollen essen und schlafen, und sie wollen, daß man nett zu ihnen ist. Denken wollen sie nicht.

Sie fühlen lieber. Aber selbst die dauerhaftesten Gefühle reifen im Schimmelkeller der Gewohnheit heran, wie Heinz Riedler im Werk "Brot und Spiele" es ganz richtig formulierte.

Julien Offray de La Mettrie ging provokanterweise immer noch einen Schritt weiter und sagte:
'' Wer nicht vernünftig denken will, verzichtet darauf, Mensch zu sein und muß deshalb als entartetes Wesen behandelt werden.''

Und auch Marc Aurel erkannte ganz richtig:
''Das Glück deines Lebens hängt von
der Beschaffenheit deiner Gedanken
ab.''

Zu einer klugen Lebensführung ist nur fähig, wer mit dem Verstand seine Emotionen wahrnehmen, steuern und voraussehen kann.
Glücksgefühle sind kein Zufall, sondern eine Folge der richtigen Gedanken und Handlungen - in dieser Auffassung stimmen sowohl die moderne Neurowissenschaft, wie auch die antike Philosophie miteinander überein.

Fazit: Der Anspruch des Menschseins geht weit über das hinaus, was der Gefühlsmensch gemeinhin als ''Diktatur der Emotionen'' begreift und praktiziert.
Der Sinn des Lebens besteht in der vollen Entwicklung aller menschlichen Anlagen. Allein dem Herzen zu folgen, ist nicht nur minimalistischer Nonsens, Realitätsflucht und Selbstbetrug sondern Hochverrat am Geiste..........

riesenZWERG

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Freitag, 18. November 2011
Von der massenhaft gleichartigen Andersartigkeit
Heutzutage will ja niemand mehr gewöhnlich sein.
Stinknormal zu sein, so denken viele, bedeutet langweilig und dumm zu sein.
Die meisten wollen aus diesem Grund als außergewöhnlich, verrückt, überdreht und unkonventionell gelten.
Das ist vor allem im Internet recht anschaulich in den Profilen der Leute nachzulesen.
Daher werden gerne Texte verwendet, die auf eine Andersartigkeit und Außergewöhnlichkeit der Person hinweisen sollen.

Es sind Sätze wie:

“Gott erschuf die Welt in 6 Tagen.
Für MICH hat er 9 Monate
gebraucht.
Kein Wunder, dass ICH was ganz
besonderes bin!“

Oder:

''Ich bin anders als vermutet, selten wie erwartet und NIE wie die anderen ....''


Mittlerweile eine kollektive Autosuggestion, gaukelt es vielen vor, tatsächlich anders als die Anderen zu sein. Schlußendlich ist es nicht nur eine vage Einbildung, nein, sie sind irgendwann davon felsenfest überzeugt.
Fakten, die diese vorgegebene Außergewöhnlichkeit tatsächlich belegen, können sie natürlich nur im allerseltensten Falle vorbringen.
Beim Stöbern der Profile, auf denen sich schon hundertfach in anderen Profilen gelesene, geklaute und abgedroschene Phrasen finden, die uns seltsamerweise von der Subkulturalität des Betreffenden überzeugen sollen, schliesst peinlicherweise doch alles genau auf das Gegenteil.

Wenn man für jeden geklauten Spruch, den manche in ihrem Profil als originelle Rarität anpreisen, auch nur 1 Cent bekäme, dann wäre das Land voller Milliardäre ! :-)

Bei genauerem Hinsehen deutet also bei den Meisten nichts auf irgendeine Großartigkeit in den Persönlichkeitsanlagen hin. Und selbst auf persönliche Anfrage hin, können Betreffende keine glaubwürdige Erklärung diesbezüglich liefern.

Freute man sich doch, mal jemand besonders Außergewöhnlichen kennenzulernen, so wird man in Recherche der Sache i.d. R. schnell enttäuscht und meist entweder mit Verachtung, einer aggressiven oder aber zumindest ablehnenden Haltung konfrontiert.

Fazit: Die mittels geklauter Texte herbeikonstruierte Pseudo-Subkultur des Einzelnen ist zu einer kollektiven peinlichen Attitüde geworden.

Und wie ich schon öfters anführte, ist es mittlerweile aufgrund der Vielzahl der Betreffenden letztendlich dazu gekommen, dass heutzutage die graue Masse paradoxerweise ausgerechnet aus denen besteht, die anders sein wollen, als die graue Masse.

Die ''wirklich Anderen'' sucht man derweil vergeblich.......

riesenZWERG
(Michael Flick)

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Montag, 28. Dezember 2009
Sophismus - früher und heute



Während Sokrates und seine Schüler das Erkenntnisstreben als Selbstzweck betrachteten und unter dem Aspekt
‘‘Philosophie sei die Liebe zur Weisheit‘‘
zelebrierten, boten die sogenannten Sophisten ihren Unterricht gegen Entgelt an.
Für manche Sophisten ging es dabei vor allem um die Kunst, in einer Debatte mit rhetorischen Mitteln und logischen Kunstgriffen einen Gegner zu besiegen.
Ihr Ziel war es, notfalls auch mit Tricks „die schwächere Seite von der Meinung der Stärkeren zu überzeugen ''.

Dabei stellt sich nun die Frage inwieweit "Sophismen" ethisch überhaupt vertretbar sind, gerade heute ?

Im Allgemeinen sind Sophismen verschmäht, nicht ganz zu Unrecht. Sie gelten gemeinhein als Manipulation vom Feinsten, ohne Rücksicht und mit dem Ziel, die Gegenseite mit Gewalt und Tricks von der eigenen Meinung zu überzeugen.

Sokrates und Platon kritisierten die Lehren und das Vorgehen der Sophisten scharf; ihre Kritik wurde von zahlreichen Wissenschaftlern und auch Politikern übernommen und fortgeführt.
Schon Aristoteles nannte die Sophisten „Lehrer der Scheinweisheit“.
Denken wir nur mal an Georg Bush und seinem Sophismus über die Notwendigkeit mit dem Irak Krieg zu führen !
Und im dritten Reich war es Göbbels, der diese sophistische Rhetorik exzellent beherrschte und die jetzigen Machthaber sind schon wieder ein Stück weiter. Dank multimedialer Werbepsychologen und Verfall der Sitten und wegen einer in geistigen Trägheit begründeten Leichtgläubigkeit ist fast alles erlaubt und alles machbar.

Sich diese Tatsache ins Bewusstsein zu führen ist bestimmt für viele ein Schock, der gern verdrängt wird, da es einfach zu stressig und auch zu unbequem ist im täglichen Allerlei.
Genau mit diesem Verdrängungsmechanismen arbeiten Sophisten erfolgreich.

Theodor Gomperz gab folgendes Urteil ab:
Platons Sophisten-Verhöhnung steht auf der gleichen Linie mit Schopenhauers Schmähung der 'Philosophenprofessoren' oder mit Auguste Comtes Ausfällen gegen die 'Akademiker'

Und ich frage mich: Wird da etwas falsch verstanden ?

Alles für mich nicht ganz schlüssig, denn man findet in den 38 Kunstgriffen der Eristischen Dialektik nach Schopenhauer“ selbst eine „erschreckende“ Anzahl von Kunstgriffen, die man in der Diskussion als sophistische Totschlag-Argumente verwenden und daher als solche bezeichnen kann !

Thomas von Aquin bezeichnet die Sophisten als
''qui apparent scientes et non sunt'' (die als
Wissende erscheinen und es nicht sind.)

Ich erkenne Doppelmoral, nicht nur in dieser Aussage, die den Sophisten doch pauschal und daher auf eine sehr unglaubwürdige Art und Weise Wissen abspricht !

Bei Immanuel Kant findet sich eine ähnliche reduktionistische Bewertung, der ich nicht zustimmen mag. Er schreibt:
Es gibt eine natürliche und unvermeidliche Dialektik der reinen Vernunft, nicht eine, in die sich etwa ein
Stümper durch Mangel an Kenntnissen selbst verwickelt, oder die irgend ein Sophist, um vernünftige Leute zu verwirren, künstlich ersonnen hat.

Die weit verbreitete negative Einschätzung der Sophisten, die sich auch auf ihre im alten Griechenland unübliche Tätigkeit gegen Bezahlung bezieht, ist ebenfalls nicht immer gerechtfertigt.
Dabei dürfte gerade Platons Kritik für die weitere Rezeptionsgeschichte des Sophismus prägend gewesen sein.
Wichtig ist allerdings festzuhalten, dass Platon selbst äußerst (!) konservative politische Ansichten hegte und
deshalb die Sophisten nicht zuletzt wegen ihrer häufig demokratischen Überzeugungen bekämpften;

Insofern ist es aus heutiger Sicht wichtig, die Tradition des Sophismus differenzierter zu beurteilen und nicht immer Stur an universelle Weisheiten der antiken und klassischen Denker zu glauben.

So universell und bis zum Ende gedacht sind sie nämlich nicht !

Für mich persönlich ist Sophismus jedenfalls immer dann ethisch
vertretbar und sogar notwendig, wenn hinter der sophistischen Argumentation eine edle Absicht steht, die der Allgemeinheit nachhaltig Nutzen bringt oder bringen könnte.

riesenZWERG

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Kynische Ketzerei



''Selig sind die, die vergessen und nicht wissen''

Jedenfalls ist das meine Überzeugung, auch wenn der Bischof kürzlich bei der Firmung den Mob im Gebetsschuppen vom Gegenteil überzeugen wollte.

Er erzählte und erklärte, warum er es als erschreckend ansieht, dass Jahre nach der Kreuzigung Jesus‘ der alte, sich zur Ruhe gesetzte und mittlerweile an Gicht erkrankte Pontius Pilatus auf Anfrage sich an den Namen ''Jesus'' überhaupt nicht mehr erinnern konnte.

Hatte er seinerzeit als Big-Boss der damaligen Kreisverwaltung von Judäa doch tausende Konterrevolutionäre und allerlei Gesindel, wie Arbeitsverweigerer, Kriminelle, Systemkritiker und Verschwörungstheoretiker an die Balken nageln lassen.

Ich meine, warum soll er sich da ausgerechnet an einen abgerissenen Typen erinnern ?
Dazu kommt: War es seinerzeit doch ''voll Hip'' sich als Messias auszugeben. Das bestätigen selbst die Theologen, auch wenn sie höchst ungerne auf diese historische und mehrfach überlieferte Tatsache angesprochen werden.

Jedenfalls, die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei diesem Freak tatsächlich um den einen von Gott gesandten Erlöser handelte, ist statistisch relativ gering. Und da helfen auch keine angeblichen medizinischen Wunder, die der Knilch vollbracht haben soll.
Jaja okay, nett war er wohl ; wollte Der nicht mal ne Praxisgebühr und die Krankenkarte musste man damals bei ihm auch nicht vorlegen.

Ja klar wir alle hörten davon: Da soll es Blinde gegeben haben, die schon nach einer Sitzung bei ''Doc Jesus'' ganz ohne homöopathische Mittel oder sonstiges Zeug plötzlich wieder sehen konnten !
Aber mal ehrlich: Es ist doch bekannt, dass damals ein weitgehend ungebildetes, naives Volk bestimmte Metaphern sofort wörtlich verstand und die Leute die Sätze solange verdrehten, bis diese in ihr dogmatisches Weltbild passten.
Wir alle wissen doch in diesem Zusammenhang um die Bedeutung des Spruches:
''Er hat mir die Augen geöffnet'' im Sinne von ‘‘Er hat mich aufgeklärt''.

Wir müssen uns vorstellen, derlei Sprüche seinerzeit so ganz ohne ohne Printmedien, allein durch Mundpropaganda überliefert, wandeln sich erfahrungsgemäß sehr schnell zu einer Aussage, die sich dann irgendwann so anhört, als pflanzte der Typ in Windeseile gratis und allein per Handlauflegen den Blinden neue Glubschaugen ein.

Zurück zu Pontius Pilatus, dem senilen alten Sack, der sich überraschenderweise überhaupt nicht mehr an den einen unscheinbaren, dreckigen und schlecht gekleideten Rebellen erinnerte:

Was wäre wenn alle Leute Jesus vergessen hätten, gesetzt den Fall, die Christen hätten sich nicht durchgesetzt ?
Es war doch klar, dass die irgendwann den Job bei den Römern als Lebenfutter für die Löwen ''satt'' sind.

Ja was wäre, hätten die Christen dem Jesus nicht zu solch einer Popularität verholfen ?

Der Bischof fragte weiter:
Was wäre, wenn seine Botschaft nicht bei der Menschheit angekommen wäre ?

Ich fragte mich sofort: Ja, ist Sie das denn ?
Und die Oma neben mir in der Bank sieht mein skeptisches Gesicht und ich rechne mit einer Ohrfeige.....

Jaja ich weiß, Omi und viele andere auch behaupten, die Botschaft wäre angekommen.
Angesichts der Tatsache, dass im Namen des Christentums Hundertausende ihr Leben lassen mussten, könnte man nun interpretieren, dass die Botschaft Jesu wohl offensichtlich genau andersrum lautet, als es seinerzeit Moses mit seinen Geboten propagierte: Schrieb der doch -und zwar seine Griffel dirigiert höchst persönlich vom lieben Gott:

''Du sollst niemanden abmurksen !''

Tja, aber genau umgekehrt lief das ab – bei einigen Religionsfanatikern gar heute noch, wie wir wissen !
Gängige Praxis und Order von ganz oben, also vom Papst selbst, lautete im Hochmittelalter:

''Lösche jeden Ungläubigen aus, aber zumindest foltere und verbanne ihn auf die Pfefferinseln !''

Nun gibt es andererseits viele Menschen, die behaupten, die Botschaft Jesu sei nicht angekommen, was nach ihrem Verständnis den desolaten Zustand unserer Welt erkläre.
Shit ! Wenn das so ist, dann können wir nur erahnen wieviele Menschenleben diese Religion in diesem Fall, also bei noch mehr Einfluss, eingefordert hätte.

Der Bischof jedenfalls ist der festen Überzeugung, dass die Welt zu Zeiten kirchlicher Hochblüte eine bessere war. Nun ja, zu seinem Glück war es mir an diesem Tag nicht vorbehalten zu sprechen !

Alles in allem : Mal wieder ungläubig, unbekehrt die Kirche verlassen, nichts gebeichtet, auf den Segen des Bischofs verzichtet und die tötenden Blicke alter frommer Damen überlebt, die meine ungläubige Mimik und Gestik unter tiefster Verachtung vernahmen und die sich wünschten, Gottes Zorn solle mich doch auf der Stelle treffen..........


riesenZWERG

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Der demokratisierte Absolutismus der Moderne
Der Mainstream denkt im Allgmeinen eher national und nicht global.
Er favorisiert stets eigene Interessen sowie eigene kulturelle und soziale Errungenschaften des jeweiligen Landes.
Er fordert von Fremden, insbesondere von Einwanderern, dass sie sich unmittelbar und bedingungslos den landesüblichen Gesetzen, Geboten und Gepflogenheiten anpassen.

Diese latent-absolutistische Denk-und Verfahrensweise ist weltweit etabliert.

Genau dieses Denken verhindert den globalen, hyperkulturellen Vereinigungsprozess, der endlich Friede und Wohlstand für Alle schaffen könnte !

Warum ?

Nun, die Menschheit hat insgesamt eine andere Aufgabe als stets nationale Interessen in den Vordergrund zu stellen.
Die Menschheit muss sich als Einheit verstehen und darf nicht andere zwingen, nationale Interessen und Gepflogenheiten bedingungslos zu akzeptieren.

Die Menschheit darf sich nicht in den selbstgeschaffenen Zwinger ihrer isoliert-patriotischen
Nationalvorstellungen mit all den spezifischen Neigungen sperren, sondern muss sich endlich als eine Gemeinschaft begreifen, in der jeder Einzelne, jedes Volk, jede Kultur den anderen identische Anerkennung entgegenbringt.

Die Menschheit darf sich nicht länger als eine unvereinbare,vielfältige und in sich differenzierte Einheit erkennen.
Sie muss sich vielmehr in all ihren Teilen auf eine aufeinander angewiesene Einheit begreifen.

Sie muss eine Welt anstreben, in der biologische oder Herkunftsunterschiede oder sonst irgendwelche äußeren Kennzeichen des Menschen keine Rolle spielen und kein Hindernis für den Zugang des Einzelnen zu was auch immer darstellen.

Es ist notwendig, dass sich die Menschen, gleich welche Hautfarbe, welche Weltsicht, welche Bildung sie haben, vorbehaltlos als Menschen anerkennen und auch als solche behandeln.

Das Unterordnen an landesübliche Gepflogenheiten, wie von vielen Gesellschaften und ihren hochrangigen Politikern und Diplomaten gefordert, ist in Hinsicht darauf eben genau der falsche Weg !

Wir können uns im 21. Jahrhundert nicht einfach hinstellen und sagen:

''Wenn es Dir nicht passt, was wir hier in unserem Land treiben dann verschwinde oder ich schlage Dir den Schädel ein!''

Das entspricht nicht dem notwendigen Evolutionsprozess der stattfinden muss und kumuliert permanent lokale Konflikte, die sich in der Konsequenz jedesmal zu größeren nationalen und internationalen Konflikten entwicklen und schließlich zu Krieg und Elend führen.

Dies haben die meisten führenden Politiker und Diplomaten bis heute nicht erkannt, weil sie eben immer nur gelernt haben, die bedingungslose Legitimität und alleinige Definitionsmacht für ihre Staatsideale bis aufs Messer zu verteidigen !

Und fast alle Menschen laufen exakt in dieser Denkspur!

Die Menscheit muss aber endlich ihre Erkenntnisfähigkeiten dazu anwenden, eine pluralistische, freiheitliche Gesellschaft autonomer Individuen zu schaffen.

Ich betrachte entgegen der Auffassung der meisten Anthropologen und Anthroposophen spirituelle Weltbilder nicht als notwendige Konsequenz der conditio humana, aus deren spirituellen Dimensionen sie sich angeblich naturgemäß und zwangsläufig ergeben.
Zwar erkenne ich diesen eine Existenzberechtigung zu, aber ich persönlich favorisiere unspirituelle Weltbilder, weil sie weniger zu Dogmatisierung und Stigmatisierung neigen.

Ich plädiere für Toleranz zwischen den Weltanschauungen, die die fremde Andersartigkeit ebenso achtet wie die eigene.

Ich verabscheue jede Ideologie, die danach trachtet, das Fremde oder Andersartige in irgendeiner Art unreflektiert d.h. ohne einen objektiven Abgleich zu eigenen etwaigen soziokulturellen Unzulänglichen und Verklärungen zu kritisieren, weil sie eben dadurch totalitärerweise in Hinsicht auf sich selbst bzw. auf die daraus resultierende Lebensweise alleinige Geltung auf Richtigkeit beansprucht.

Das widerspricht auf ganzer Linie der angestrebten individuellen Freiheit, die sich nicht nur alle Freidenker wünschen.

Nur durch die Abschaffung volksmäßiger Ideologien können sich endlich völkerübergreifend gemeinsame Ideale verwirklichen, welche die Menschheit kollektiv auf eine höhere Evolutionsstufe erheben wird und in der nicht mehr die ererbten tierischen Urinstinkte die Geschichte bestimmen werden, sondern die moralischen Vorgaben, die sich der Mensch im Laufe seiner Bewußtseinswerdung selbst anerzogen hat.

Dieser neue Entwicklungsschub kommt übrigens jenem der neolithischen Revolution sehr nahe und wird ihn sogar bei weitem übertreffen, sofern er irgendwann anläuft.

Die Menschheit würde dann nicht mehr ein Land und seine Sitten -und global betrachtet- nicht mehr die Erde für sich beanspruchen, sondern sich ihr hingeben.

Ein Volk aber, das immer nur von dem Ideal ihrer jeweiligen Nation und/oder
Stammeszusammengehörigkeit spricht, das spricht gar von Niedergangsimpulsen der Menschheit.

Denn durch nichts wird sich die Menschheit mehr in den Niedergang bringen, als wenn sich diese Nations-, Volks-bzw. Blutsideale fortpflanzen.

Analog gilt das übrigens für Volksparteien und Ihre Programme. Und man kann das immer weiter runterbrechen, bis auf die kleinste Einheit eines Staates, die Familie ( um Blutsideale anzusprechen).
Eigentlich muss man dort beginnen, will man auf die ursprüngliche Werte- und Wesensbildung einer Gesellschaft stossen.

Durch nichts wird der wirkliche Fortschritt der Menschheit mehr aufgehalten als dadurch, dass die aus früheren Jahrhunderten stammenden,fortkonservierten Deklamationen weiter herrschen werden, während das wirkliche Ideal eigentlich dasjenige werden müsste, was in der rein geistigen Welt und nicht aus jeweils nationalen Werten und Gepflogenheiten oder dem Blute heraus gefunden werden kann.


Inspiration: John Howards konservative Einwanderungspolitik im Abgleich mit den anthroposophischen Schriften des Rudolf Steiner



riesenZWERG

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Sonntag, 27. Dezember 2009
Würden Sie vielleicht mal ?


Würden Sie vielleicht mal etwas Kynisches
schreiben, etwas Gemeines, Abscheuliches und
gleichzeitig Wahres ?

Ich möchte doch auch mal in dieser Richtung
unterhalten werden, mir ist danach, wissen
Sie..........

Schreiben Sie doch mal was über die
Schweinegrippe und diesen dubiosen Impfstoff,
oder über die Finanzindustrie, über die
fiesen Banker oder über die Immobilienhaie,
oder über die neue Jamaica-Regierung im
Saarland oder etwas über die neue
Bundesregierung, oder über den
EU-Reformvertrag........

...oder über etwas wirklich existenziell
Wichtiges !

Okay okay, letzters wäre wirklich zuviel
verlangt, da hat der totalverapparatisierte
Mensch von heute, fern jeglicher
dekonstruktivistischer Wahrnehmung kaum noch
Gespür dafür........


Cum tacent clamant

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Samstag, 26. Dezember 2009
Zwangsverkopfung



In den letzten Tagen hatte ich echt viel Zeit zum Nachdenken.

Aber ich tat es nicht ! :-)


Das Tolle dabei ist, ich kann das erklären und zwar ohne darüber nachgedacht zu haben:

Ich dachte wohl deswegen nicht nach, weil ich mich zunächst einer gewaltigen, unüberschaubaren Denkfront gegenüber sah, die vorab die Frage aufwarf, ob ich erst mal darüber nachdenken sollte, worüber ich überhaupt nachdenken möchte.

Und so beim Nachdenken darüber konnte ich mich aufgrund der schier endlosen Auswahl an Nachdenkthemen einfach nicht entscheiden, über was ich denn nun letztendlich nachdenken sollte.

Und da plötzlich wandelte sich die Interrogation vom anfänglichen ''Worüber'' in die Ur-Kausale ''Warum'', was ich aber nicht zu beantworten vermochte.

Die Frage des Nachdenkens allein des Nachdenkens wegen, blieb also unbeantwortet!?

So kam es, dass ich nicht nachdachte !

Macht ja nix, man muss ja nicht immer und alles ''verkopfen''


riesenZWERG

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Don Quixotaler Kampf


''Ein Idealist ist für den Spießer schon deshalb größenwahnsinnig, weil er so allein gegen diese ganze Gesellschaft antritt….''

Elmar Kupke, (*1942), Aphoristiker




Meine Fresse, alle Welt befasst sich fast nur noch mit Nachlesbarem oder mit Gesendetem.

Überall wo ich hinkomme heißt es, '' Hast Du das gelesen, hast Du das in den Nachrichten gehört, hast Du das im Fernsehen gesehen ?''

Im Internet nicht anders. Auf nahezu allen Plattformen wird sich fast ausschließlich mit dem Tagesgeschehen, ja mit der Tagesschlagzeile der Medien beschäftigt.

Der von den Mainstreammedien gemeldete Nachrichtenquatsch, der Klatsch und Tratsch aus den Illustrierten und Tageszeitungen wird allerorts diskutiert, während die Menschen ihr eigenes direktes Umfeld völlig vergessen oder ausblenden und sich dadurch mit ihrer eigenen Realität kaum bis gar nicht mehr auseinandersetzen.

Immer mehr Leute sind ''bewußtseinsbetäubt'' und nehmen ihren geistigen Verfall überhaupt nicht wahr !

Der Hauptinitiator ist eine perfekte, multimediale Unterhaltungsmaschinerie, die die Masse nicht nur bei Laune hält, sondern für ein kollektives Meinungsbild sorgt, das die Windmühlen der Entertainmentbetriebe und der Konsumindustrie am Laufen halten soll.

Wer aufgrund Selberdenkens durch diesen Virus noch nicht infiziert wurde, kommt sich immer öfters, in vielen Situationen wie ein Marsmensch unter Gehirnamputierten vor.

Freidenker und ideologische Abweichler empfinden es immer öfters so, als führten sie einen allerfrontigen, Don Quixotalen Kampf gegen die denkverweigernden Meinungsfresser, wodurch es ihnen fast unmöglich geworden ist, ihre Meinung noch kundzutun ohne von dem schnöden Mob als verrückt oder durchgeknallt abgestempelt zu werden.


riesenZWERG

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Der Menschen Welt
Täglich gibt es irgendwo im Internet Diskussionen über Religion und Wissenschaft. Die Gegensätze Glauben und Wissen werden permanent diskutiert. Gläubige verteidigen Ihren Glauben, Rationalisten verteidigen die Wissenschaft.

Es wird stets die Daseinsberechtigung der Religion gepredigt, obwohl man dafür kaum stichhaltige Argumente findet. Angesichts der Chronik der Menschheit, wie sie sich unter dem Einfluß des Religiösen darstellt, sowieso nicht !
Man bemerkt auch die von dieser Seite ausgehende a-posteriori-Argumentation, die stets vom Gegebenen aus argumentiert und alles so darstellt, als hätte es nie eine andere Option für die spirituelle Entwicklung der Welt gegeben.
Nun, so wird gesagt, muss man es hinnehmen und es als immanente Eigenschaft der Gesellschaft akzeptieren.
Und auch ihre Philosophie basiert auf dieser Denke.

Objektive a-priori-Denk- und Vernunftsansätze unserer philosophischen Vordenker werden weitgehend ignoriert.
Das Göttliche wird dem willkürlich übergeordnet.

So las ich kürzlich:
''Und selbstverständlich kommt es hier
sehr wohl auf das irdische Leben an.
In irgendeiner Form sind ja zig Millionen Christen
in Deutschland an diesem Staat beteiligt.''


Ich sage dazu : Ja klar ist das so ! Auch fanatische Selbstmordattentäter beinflußen die Welt !

Aber das gerade ist doch eine spirituelle Fehlentwicklung, die es so nicht geben dürfte.

Und das Dilemma der Postmoderne ist doch:

Es gibt kaum moderne Philosophie, die dieses Problem explizit erörtet und den spirituellen Wahnsinn endlich ad absurdum führt ! !

Fast alle philosophischen Vorlagen sind Jahrhunderte oder gar Jahrtausende alt und stammen aus einer Zeit der ''mächtigen Religion'' und daher von mehr oder weniger gottesgläubigen Dichtern und Denkern, die z.T. gezwungen waren, die Unantastbarkeit Gottes in ihre Abhandlungen einzupflegen, wollten sie nicht als Ketzer auf dem Scheiterhaufen enden.

Nein, das Vordenken ist noch lange nicht beendet !
Hier wartet die Menschheit noch auf eine gänzlich unspirituelle, philosophische freidenkerische Philosophie ohne kirchliche Einflüsse,die der althergebrachten, dogmenverseuchten und daher pseudo-freidenkerischen ''a-posteriori-Philosophie'' endlich ein Ende bereitet.

Unbestritten gilt doch : Besser wäre es tatsächlich, wenn die Menschen endlich an sich selbst glaubten, anstatt an imaginäre Götzenbilder.

Die Angst vor der Sterblichkeit und Vergänglichkeit wie auch vor der conditia humana und nicht zuletzt vor der ''Geworfenheit des Seins'' darf nicht unser fortschrittliches Denken verhindern.

Wir sollten zum Wohle unserer Nachfahren endlich die Welt so sehen und behandeln wie sie ist.
Und wir dürfen auch nicht die Kaltblütigkeit, Grausamkeit und all die Ungerechtigkeiten unserer Welt ausblenden.
Sie sind existent und wir müssen uns ihnen stellen und sie aufrichtig und ernsthaft beseitigen wollen.

Nicht ''Gott sei Dank'' sondern dem gütigen, mutigen Menschen sei Dank !

Dies ist die Welt der Menschen und nicht die der Götter.

''The world to know, is not for god ''


riesenZWERG

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Mein Leben und die Politik
......haben in der alltäglichen Gesamtausprägung sehr wenige Schnittpunkte. Dafür bin ich froh.

So muss ich nicht tagein, tagaus von morgens bis abends wie manch Anderer vor dem PC sitzen und täglich mehrere und ausschließlich politische Blogbeiträge bringen.

Nein, es gibt da andere wichtigere Lebensinhalte in meinem Leben, die im Wesentlichen zwischen Familie, Freunden, Hobbies und dem Beruf ablaufen.
Und das ist kein Zufall, nein, es ist meine Wahl der persönlichen Alltagsgestaltung.

Gilt hierbei also wie bei allem im Leben das Sprichwort:

Jeder ist seines eigenen Alltagsglückes Schmied.

Und die Verinnerlichung dessen lässt uns begreifen, dass die Politik und insbesondere die Parteien und ihre opportunistischen, machtgeilen Rädelsführer, die sich da vor jeder Wahl als jeweils alleiniger Heilsbringer präsentieren, kaum einen Einfluß auf den Alltag eigenverantwortlicher Menschen haben.

Ja tatsächlich, die Abhängigkeit vom Politischen im Alltag fällt mit zunehmendem Bewußtsein über die Eigenverantwortung ab.

Und analog steigt die Abhängigkeit von der Politik, von dem Staat und seinen Institutionen und somit der Einfluß auf das tägliche Leben bei jenen, die die Eigenverantwortung wie auch das Leistungsprinzip ablehnen und hauptsächlich oder gar vollständig den Staat in der Verantwortung für ihren Lebenslauf und allen dazugehörigen Faktoren bzw. Umständen sehen.

Und paradoxerweise verstehen gerade diese Leute eine allessteuernde Staatsvorsorge als die wichtigste Eingabe für die zukünftige Freiheit der Menschen.

Die einzigste Freiheit, die ein eigenständig denkender Mensch hierbei aber ausmachen kann, ist allenfalls die Freiheit nichts mehr entscheiden und unternehmen zu müssen, weil der Staat das einem ja dann in allen Punkten abnimmt.

Diese ''Freiheit'' versteht jeder selbstverantwortliche, freidenkende Mensch hingegen als Entmündigung, als Bevormundung und als den illegitimen Entzug bürgerlicher Freiheit.

Und an dieser Stelle fällt mir wieder das folgende Sprichwort ein:


''Der grösste Verfechter der Freiheit ist der mit Angst regierte Sklave, der seinen peinigenden "Führer" ehrerbietig anbetet.''


riesenZWERG

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