Sonntag, 27. Januar 2008
Autosuggestion
Existenz ist für die Meisten pure Autosuggestion.

Manipulation von Außen ist grundlegend nicht notwendig, sie ist allenfalls für die Masse richtungszeigend.
Und das -werte Freunde- liegt nicht nur an der selbst induzierten gesellschaftlichen Verhaltens-Systematik, die jedem von uns -von Kind an- eingetrichtert und vorgelebt wird.

Ursache ist auch die falsche Richtung in die es seit Jahrhunderten geht. Heutzutage ist diese kollektive Fehlleitung maßgeblich verursacht durch Egoismus und falsche Prioritäten in Familie und Beruf ! Die Auswirkungen etlicher vergangener völkerübergreifender Fehlentwicklungen wirken zusätzlich immer noch wie mentale Viren in den einzelnen Kulturen, was eine zukunftsträchtige Weiterentwicklung ebenfalls behindert. Das Unheil nimmt unbeeinflußt aller ausgeklügelten Präventivversuche seinen Lauf.

Ein genauer Blick mit dem Vergrößerungsglas in die gesellschaftliche Mikroebene hinein zeigt, worin diese unheilbringende Energie begründet ist : Die Bewegung der Masse ist grundlegend alles andere als durch freidenkerisches und selbstbestimmendes Handeln geprägt!
Aber warum ? Na, weil es einfach nicht dem Willen der Masse entspricht. Zu groß, die Angst vor der Eigenverantwortung. Ist das etwa noch ein Volkserbe aus der Monarchie oder war das schon immer so ?

Folglich kann also behauptet werden, dass der Hauptantrieb, aus dem die gesellschaftliche Bewegung erfolgt, doch dem eigenen Willen der Menschen entspringt. Paradoxerweise ist dies in der Tatsache begründet , da die Menschen eigenverantwortlich entschieden, von einer steuernden Obrigkeit geführt zu werden. Verrückt, gell ?

Was mit der französischen Revolution begann, ging mit der Einführung turbokapitalistischer Demokratien und Konsumgesellschaften voller leidenschaftsloser Menschen zu Ende.

Aber etwas hat sich doch im Laufe der Zeit geändert :
Legt man nämlich die gewünschte Leine in Form staatlicher Regelungen und sozialer Dienste am Volk an, so beginnt ein widerwärtiges Zerren an der Leine. Allein in dem ‘‘ Wie ‘‘ sind die Menschen kreativer, einmischender und anspruchsvoller geworden. Warum man aber überhaupt in einem obrigkeitsgesteuerten System leben möchte, das fragt sich kaum jemand. Es muss so sein, so lehrt man uns, seitdem wir aufrecht stehen können.

Aber denken wir nicht immer so pessimistisch : Ist die kollektive Leinenzerrerei vielleicht doch ein Anzeichen für einen beginnenden Willen zur Entscheidungsfreiheit ?

Zuvor kann man sich die Frage stellen, ob es überhaupt Entscheidungsfreiheit gibt oder ob wirklich alles streng deterministisch nach Naturgesetzen geschieht !?! Erklärt man sich alles mit unwiderruflichen Naturgesetzen, so gehen jedenfalls alle Dinge einfach ihren Lauf. Freiheit wird so zur Glücksache. Opportunisten und Marktschreier gewinnen an Einfluß und die vernunftgemäße Entwicklung der Zivilisation wird dem Zufall überlassen .

Nun, wie wir wissen, kann es einerseits keine Freiheit geben, da sonst das Gesetz von Ursache und Wirkung durchbrochen würde. Aus Ursache erfolgt unerbittlich Wirkung.
Wenn die Nacht geht, kommt der Tag ! Entscheidungsfreiheit gibt es hierbei nicht !
Andererseits muss es so etwas wie Freiheit geben, denn irgendwo muss der Stein von Ursache und Wirkung schließlich ins Rollen gebracht werden, so ein philosophischer Ansatz. Von Nichts kommt Nichts !

Und eine weitere Frage, die daraus folgen kann : Ist Freiheit nun Ursache oder Wirkung ?
Echte Freiheit fängt jedenfalls ursächlich mit freien Gedanken an. Ohne einen freidenkenden Geist, keine wahre Freiheit !
Für die Meisten beginnt Freiheit leider direkt mit Widerstand oder Aktivitäten innerhalb einer Gruppe, der sie sich anschlossen und die ihnen sofort Konventionen auferlegt. All das geschieht, bevor sie überhaupt das eigene Ich fragten, was es denn eigentlich will !

Und was ist mit der Behauptung , dass gerade weil sie das eigene Ich ignorierten, was im Unterbewußtsein Aggressionen schürte, die später nach außen treten, wenn sie sich gegen einen vermeintlichen Unterdrücker richten, die Hauptursache für die großen Konflikte dieser Welt sind ?

Selbsterzeugte Aggressionen also, die in Wahrheit die Stimmen des unterdrückten Ichs durch sich selbst sind und sich später in Form des Drangs zur Vergeltung äußern ?
Kann sein !?!
Schauen wir nämlich genauer hin, so stellen wir fest, dass es doch meist vielmehr um Rache,Vergeltung, als um den Wunsch, den gewünschten Zustand, die Gerechtigkeit herbeizuführen, geht !
Genau ! Was wäre die tollste Revolution ohne die Übeltäter, die man zum Schluß öffentlich auf dem Marktplatz vierteilen darf ?

Das vorbestimmte Ich -von Außen definiert- mit seinem Willen, von dem man fatalerweise absolut überzeugt ist, weicht dem eigentlichen Ich. Es steht in latentem Gegensatz zum ureigenen Willen, den Viele nicht mehr wahrnehmen bzw. unterdrücken. Und bereitwillig, in mentaler Sklaverei, wird die zugeschriebene Rolle des Lebens übernommen und entsprechende Taten, die schon längst und tausendfach bei unseren Mitmenschen zu beobachten sind, sind die Folge.
Immer also, wenn wir so handeln, wie viele unserer Mitmenschen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir gerade nicht mehr unserem eigenen Ich, sondern einem suggerierten Willen folgen.
Werkzeug eines fernen kaum greifbaren Kollektivwillens ! Wird es von Außen permanent suggeriert, entwickelt sich daraus Glaube !
Und weil mit diesem Glauben zudem ständig Segen und Nutzen gepredigt wird und weil es eben alle anderen auch tun, schafft es Überzeugung.
Und aus der Überzeugung wird Autosuggestion. Der Einfluß von Außen wird überflüssig und das Individuum folgt pseudo-selbstbestimmend dem kollektiven Willen.

Und wie wirkt dieser Willen in einem System , dass eine soziale Demokratie sein will ?
Das System wurde geschaffen, um dem Menschen zu dienen, aber damit es funktioniert, braucht es Uns.
Ohne unseren Einsatz, kein funktionierendes System.

Es braucht Uns - aber nicht unser Ich. Es braucht nur die Fähigkeiten unseres Ich, aus dem der Nutzen erwächst, aus dem sich das System erfolgreich fortentwickeln kann, aber ohne dass es sich unser eigentliches '' Ich '' einverleibt.

Aber leider nur der erste Teil (das System soll dem Menschen dienen) wird noch von den Meisten wahrgenommen, weil es mit der eigenen Überzeugung übereinstimmt -insbesondere dem mit diesem Denken und Handeln verknüpften und gepredigten Eigennutz- und weil dies gedanklich, der doch so lästigen, unliebsamen Bedingung des zu leistenden Anteils widerspricht und daher der zweite Teil zu gern vergessen wird.
Oder auch deswegen, weil das Verb '' Dienen '' das eigene Menschsein dem System gegenüber doch irgendwie zu etwas Edlem , ja '' Monarchischem '' erhebt ?!?

Und welcher Herr leistet schon gern etwas gegenüber seinem eigenen Gesinde ?

Wobei wir bei einer der Ursachen der fatalen Autosuggestion wären !

© riesenzwerg

... link (0 Kommentare)   ... comment