Donnerstag, 25. Oktober 2007
Falsche Prioritäten
Schon öfters griff ich Maxim Biller's Worte auf, der zu Recht darauf hinweist, dass sich die Gesellschaft immer weiter von allem wahrhaft Existenziellen entfernt.

So schrieb ich auch schon : Die oszillierenden Vorboten des daraus resultierenden Chaos', bemerken nur Diejenigen, die sich dieser Tatsache bewußt sind und während der Konvergenz der Sachverhalte, die zunehmende Durchsichtigkeit und ungetrübte Klarheit der Angelegenheit, durch stete Beobachtung wahrnehmen, welche sich zwangsweise durch die Aufhebung der Optionen im Zuge der Polarisierung einstellen !

Für Diejenigen stellt sich also Klarheit bzw. Bestätigung ein, sofern Logik die Grundlage der Herleitung war ; für alle Anderen scheint alles noch irgendwie , mehr oder weniger normal bzw. in Ordnung zu sein !

Ein sehr deutliches Beispiel dafür ist für mich auch der Aufbau etlicher Nachrichten-Magazine wie auch der des Spiegels. '' Der Spiegel '' zeichnet sich zwar immer noch als einer der kritischsten und frechsten Magazine aus, passt sich jedoch - genau wie Anderen auch - grundsätzlich dem Mainstream an.

So findet man Artikel über die Grundsätzlichkeiten unseres Miteinanders in untergeordneten Rubriken wie Wissenschaft/Technik, Kultur oder auch Gesellschaft, die sich im hinteren Teil der Hefte befinden.

In einer Ausgabe (vorige Woche) des Spiegels beispielsweise finde ich auf Seite 182 einen bemerkenswerten Artikel des Humanethologen Irenäus Eibl-Eibesfeld (79), der u.a. über den Baukasten des menschlichen Verhaltens in Hinsicht auf Kunst, bzw. den Schönheitssinn und die Intoleranz der Moderne spricht.
Die Schlagzeile des Heftes hingegen '' Der unwahrscheinliche Selbstmord des Uwe Barschel '' oder auch der Politikkram wie '' Müntefering kämpft für die Agenda '' interessieren mich nicht sonderlich, da sich die Menschen eben in immer geringerem Maße, ausgehend von der Basis des Menschen, der Psychologie, des menschlichen Verhaltensmusters, der Logik und der Kombinatorik mit diesen Themen befassen ; was in den Texten sehr deutlich wird, sofern man bewußt liest.

Beweggründe, Absichten und Tendenzen einschätzen, wird somit für Alle immer schwieriger, da es nicht kollektiv gelehrt wird und weil dem in der Öffentlichkeit eine viel zu geringe Priorität beigemessen wird.

Was macht es dann aber für einen Sinn, sich mit den vorderen Themen zu befassen ? So, meine Meinung !

Die Menschen können nämlich oft nicht mehr richtig einordnen, so meine Beobachtungen.

Sie beschäftigen sich häufig nur noch mit vorgegebenen Fragestellungen und Aussagen irgendwelcher Journalisten,die vermeintlich relevante Themen als Schlagzeilen präsentieren, welche jedoch weit an den Ursachen und Wahrheiten unserer Welt vorbeigehen. Die Hintergründe und die Grundlagen werden nicht beleuchtet.

Falsche Prioritäten !

Hätte ich zu entscheiden, mein lieber Stefan Aust, der nächste Spiegel wäre exakt umgekehrt aufgebaut !

Vorne die Erklärungen der Klugen, die uns die Welt und die Menschen erklären und ganz hinten die Resultate in Politik und Wirtschaft !

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