Freitag, 30. Januar 2009
Das Sein des Scheins.....
... oder :
-Stell Dir vor, wir hätten ne Krise und
keiner macht mit-

Wer sich diese Tage gegen die von dem aus
Banken und Weltkonzernen bestehende
Global-Player-Konsortium generierte Krise
stellt und mit völlig irrationalen
Gegebenheiten konfrontiert wird, der wundert
sich über garnix mehr.

Weltweit hat sich die Just-In-Time-Produktion
durchgesetzt. Diese Tage entlarvt
ausgerechnet sie die Krise als eine von
langer Hand vorbereitete Misere.

Wer nämlich diese Tage entgegen der anderen
Großkonzerne munter weiterproduziert, kann
bei einigen seiner Zulieferern enttäuscht
werden. Sie produzieren einfach nicht mehr
oder nur noch in stark reduzierten
Stückzahlen.
Und das obwohl Material in großer Stückzahl
angefordert wird und der so wichtige
notwendige Umsatz, der da ja angeblich wegen
Auftragsrückgang ausbleibt,reinkäme.

Die Materialbeschaffung wird für noch
produzierende Betriebe zu einer echten
Herausforderung. Auftragnehmer,Subunternehmer
und Zulieferer, die offensichtlich zum
Konsortium gehören, boykottieren jene
Konzerne, die derzeit einfach
weiterproduzieren.

Das Komplott funktioniert ebenso einfach wie
genial:

Wer kein Material mehr hat, der produziert
auch nicht mehr lange und zack, wird er sich
uns, unseren Argumenten und unsererer
Rezession, unserer Kurzarbeit anschließen
müssen.

Das Sein des Scheins muss gewahrt werden, die
Illusion muss Wirklichkeit werden. Die
Virtualität der Werte und Unwerte muss nicht
nur als Realität verkauft werden, sie muss
zur Realität werden.

Dafür tut das Konsortium alles.
Das muss es auch, sonst fiele die generierte
Krise und all seine Machenschaften auf.

Und Andreas Urs Sommer: Deine Formulierung
des ''Schein des Seins
'', mit den von Dir genannten
Real-,Irreal-, und Surrealwirtschaften ist
falsch. ( Kultur Spiegel 11/08)

Der Schein wird nämlich zum Sein.
Denn diese programmierte Krise, die als
Illusion von Turbokapitalisten begann,
schafft reale Opfer und die Börse ist dabei
alles andere als der Geburtshelfer der
Einsicht, dass alles immerzu dem Wandel
unterworfen ist und dass nichts wirklich,
aber alles möglich ist!

Und Dein angebotener Trost, dass wenn alles
Schein ist, auch die Krise nur Schein sei,
hilft all den real Geschädigten nicht und
wirkt wie intellektueller, weltfremder
Spott.



riesenZWERG

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...
Die Krise entlarvt die Abhängigkeiten in besonders drastischer Weise. Leider zieht es selbst Bereiche der Wirtschaft in das Ganze, die in früheren Jahren getrotzt hätten und jetzt einiges hätten auffangen können.
Das ist der Fluch und Segen der Just-in-Time Produktion. Auf der einen Seite hilft es Kosten zu sparen, aber auf der anderen Seite macht es die Firmen in ungeahnten Maße abhängig

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