Samstag, 26. Dezember 2009
Zwangsverkopfung



In den letzten Tagen hatte ich echt viel Zeit zum Nachdenken.

Aber ich tat es nicht ! :-)


Das Tolle dabei ist, ich kann das erklären und zwar ohne darüber nachgedacht zu haben:

Ich dachte wohl deswegen nicht nach, weil ich mich zunächst einer gewaltigen, unüberschaubaren Denkfront gegenüber sah, die vorab die Frage aufwarf, ob ich erst mal darüber nachdenken sollte, worüber ich überhaupt nachdenken möchte.

Und so beim Nachdenken darüber konnte ich mich aufgrund der schier endlosen Auswahl an Nachdenkthemen einfach nicht entscheiden, über was ich denn nun letztendlich nachdenken sollte.

Und da plötzlich wandelte sich die Interrogation vom anfänglichen ''Worüber'' in die Ur-Kausale ''Warum'', was ich aber nicht zu beantworten vermochte.

Die Frage des Nachdenkens allein des Nachdenkens wegen, blieb also unbeantwortet!?

So kam es, dass ich nicht nachdachte !

Macht ja nix, man muss ja nicht immer und alles ''verkopfen''


riesenZWERG

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Don Quixotaler Kampf


''Ein Idealist ist für den Spießer schon deshalb größenwahnsinnig, weil er so allein gegen diese ganze Gesellschaft antritt….''

Elmar Kupke, (*1942), Aphoristiker




Meine Fresse, alle Welt befasst sich fast nur noch mit Nachlesbarem oder mit Gesendetem.

Überall wo ich hinkomme heißt es, '' Hast Du das gelesen, hast Du das in den Nachrichten gehört, hast Du das im Fernsehen gesehen ?''

Im Internet nicht anders. Auf nahezu allen Plattformen wird sich fast ausschließlich mit dem Tagesgeschehen, ja mit der Tagesschlagzeile der Medien beschäftigt.

Der von den Mainstreammedien gemeldete Nachrichtenquatsch, der Klatsch und Tratsch aus den Illustrierten und Tageszeitungen wird allerorts diskutiert, während die Menschen ihr eigenes direktes Umfeld völlig vergessen oder ausblenden und sich dadurch mit ihrer eigenen Realität kaum bis gar nicht mehr auseinandersetzen.

Immer mehr Leute sind ''bewußtseinsbetäubt'' und nehmen ihren geistigen Verfall überhaupt nicht wahr !

Der Hauptinitiator ist eine perfekte, multimediale Unterhaltungsmaschinerie, die die Masse nicht nur bei Laune hält, sondern für ein kollektives Meinungsbild sorgt, das die Windmühlen der Entertainmentbetriebe und der Konsumindustrie am Laufen halten soll.

Wer aufgrund Selberdenkens durch diesen Virus noch nicht infiziert wurde, kommt sich immer öfters, in vielen Situationen wie ein Marsmensch unter Gehirnamputierten vor.

Freidenker und ideologische Abweichler empfinden es immer öfters so, als führten sie einen allerfrontigen, Don Quixotalen Kampf gegen die denkverweigernden Meinungsfresser, wodurch es ihnen fast unmöglich geworden ist, ihre Meinung noch kundzutun ohne von dem schnöden Mob als verrückt oder durchgeknallt abgestempelt zu werden.


riesenZWERG

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Der Menschen Welt
Täglich gibt es irgendwo im Internet Diskussionen über Religion und Wissenschaft. Die Gegensätze Glauben und Wissen werden permanent diskutiert. Gläubige verteidigen Ihren Glauben, Rationalisten verteidigen die Wissenschaft.

Es wird stets die Daseinsberechtigung der Religion gepredigt, obwohl man dafür kaum stichhaltige Argumente findet. Angesichts der Chronik der Menschheit, wie sie sich unter dem Einfluß des Religiösen darstellt, sowieso nicht !
Man bemerkt auch die von dieser Seite ausgehende a-posteriori-Argumentation, die stets vom Gegebenen aus argumentiert und alles so darstellt, als hätte es nie eine andere Option für die spirituelle Entwicklung der Welt gegeben.
Nun, so wird gesagt, muss man es hinnehmen und es als immanente Eigenschaft der Gesellschaft akzeptieren.
Und auch ihre Philosophie basiert auf dieser Denke.

Objektive a-priori-Denk- und Vernunftsansätze unserer philosophischen Vordenker werden weitgehend ignoriert.
Das Göttliche wird dem willkürlich übergeordnet.

So las ich kürzlich:
''Und selbstverständlich kommt es hier
sehr wohl auf das irdische Leben an.
In irgendeiner Form sind ja zig Millionen Christen
in Deutschland an diesem Staat beteiligt.''


Ich sage dazu : Ja klar ist das so ! Auch fanatische Selbstmordattentäter beinflußen die Welt !

Aber das gerade ist doch eine spirituelle Fehlentwicklung, die es so nicht geben dürfte.

Und das Dilemma der Postmoderne ist doch:

Es gibt kaum moderne Philosophie, die dieses Problem explizit erörtet und den spirituellen Wahnsinn endlich ad absurdum führt ! !

Fast alle philosophischen Vorlagen sind Jahrhunderte oder gar Jahrtausende alt und stammen aus einer Zeit der ''mächtigen Religion'' und daher von mehr oder weniger gottesgläubigen Dichtern und Denkern, die z.T. gezwungen waren, die Unantastbarkeit Gottes in ihre Abhandlungen einzupflegen, wollten sie nicht als Ketzer auf dem Scheiterhaufen enden.

Nein, das Vordenken ist noch lange nicht beendet !
Hier wartet die Menschheit noch auf eine gänzlich unspirituelle, philosophische freidenkerische Philosophie ohne kirchliche Einflüsse,die der althergebrachten, dogmenverseuchten und daher pseudo-freidenkerischen ''a-posteriori-Philosophie'' endlich ein Ende bereitet.

Unbestritten gilt doch : Besser wäre es tatsächlich, wenn die Menschen endlich an sich selbst glaubten, anstatt an imaginäre Götzenbilder.

Die Angst vor der Sterblichkeit und Vergänglichkeit wie auch vor der conditia humana und nicht zuletzt vor der ''Geworfenheit des Seins'' darf nicht unser fortschrittliches Denken verhindern.

Wir sollten zum Wohle unserer Nachfahren endlich die Welt so sehen und behandeln wie sie ist.
Und wir dürfen auch nicht die Kaltblütigkeit, Grausamkeit und all die Ungerechtigkeiten unserer Welt ausblenden.
Sie sind existent und wir müssen uns ihnen stellen und sie aufrichtig und ernsthaft beseitigen wollen.

Nicht ''Gott sei Dank'' sondern dem gütigen, mutigen Menschen sei Dank !

Dies ist die Welt der Menschen und nicht die der Götter.

''The world to know, is not for god ''


riesenZWERG

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Mein Leben und die Politik
......haben in der alltäglichen Gesamtausprägung sehr wenige Schnittpunkte. Dafür bin ich froh.

So muss ich nicht tagein, tagaus von morgens bis abends wie manch Anderer vor dem PC sitzen und täglich mehrere und ausschließlich politische Blogbeiträge bringen.

Nein, es gibt da andere wichtigere Lebensinhalte in meinem Leben, die im Wesentlichen zwischen Familie, Freunden, Hobbies und dem Beruf ablaufen.
Und das ist kein Zufall, nein, es ist meine Wahl der persönlichen Alltagsgestaltung.

Gilt hierbei also wie bei allem im Leben das Sprichwort:

Jeder ist seines eigenen Alltagsglückes Schmied.

Und die Verinnerlichung dessen lässt uns begreifen, dass die Politik und insbesondere die Parteien und ihre opportunistischen, machtgeilen Rädelsführer, die sich da vor jeder Wahl als jeweils alleiniger Heilsbringer präsentieren, kaum einen Einfluß auf den Alltag eigenverantwortlicher Menschen haben.

Ja tatsächlich, die Abhängigkeit vom Politischen im Alltag fällt mit zunehmendem Bewußtsein über die Eigenverantwortung ab.

Und analog steigt die Abhängigkeit von der Politik, von dem Staat und seinen Institutionen und somit der Einfluß auf das tägliche Leben bei jenen, die die Eigenverantwortung wie auch das Leistungsprinzip ablehnen und hauptsächlich oder gar vollständig den Staat in der Verantwortung für ihren Lebenslauf und allen dazugehörigen Faktoren bzw. Umständen sehen.

Und paradoxerweise verstehen gerade diese Leute eine allessteuernde Staatsvorsorge als die wichtigste Eingabe für die zukünftige Freiheit der Menschen.

Die einzigste Freiheit, die ein eigenständig denkender Mensch hierbei aber ausmachen kann, ist allenfalls die Freiheit nichts mehr entscheiden und unternehmen zu müssen, weil der Staat das einem ja dann in allen Punkten abnimmt.

Diese ''Freiheit'' versteht jeder selbstverantwortliche, freidenkende Mensch hingegen als Entmündigung, als Bevormundung und als den illegitimen Entzug bürgerlicher Freiheit.

Und an dieser Stelle fällt mir wieder das folgende Sprichwort ein:


''Der grösste Verfechter der Freiheit ist der mit Angst regierte Sklave, der seinen peinigenden "Führer" ehrerbietig anbetet.''


riesenZWERG

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